Neues Projekt: Amiga 1200 für Psyria!

Dieser Amiga entstand als bisher erstes Projekt im Kundenauftrag! Ein tragbarer Amiga mit ausreichend Power, Soundkarte (Prelude 1200) und natürlich hochwertigem TFT-Monitor.

Angefangen hat alles am 28. März mit einer einfachen E-Mail. Zufällig hatte ich einen großen Teil der Komponenten sogar vorrätig, da preiswert eingekauft, daher konnte ich praktisch sofort loslegen. Über den Preis (an dem hier Stillschweigen angebracht ist) war man sich schnell einig. Die Stunden waren nicht zu kalkulieren, außerdem ist es ja Hobby, so dass nur die reinen Materialkosten berechnet wurden. So billig kommt wohl keiner mehr an einen tragbaren Amiga, es sei denn, man macht es selbst;-)

Am 31.März ging es also los. Die Gelegenheit habe ich genutzt, den Baufortschritt im Foto festzuhalten, ich hoffe es ist für weitere Selbstbauprojekte eine Hilfe.



Das Rohmaterial: Ein Amiga 1200 von Commodore, leider mit schweizer Tastatur, im Hintergrund erkennt man aber schon die deutsche Austauschtastatur. Ferner eine Blizzard 1260, bestückt mit SCSI-Modul und 48 Mb Ram, eine Prelude1200, eine 2,5 Zoll Festplatte mit 1,4 Gb und natürlich einem TFT-Monitor mitsamt Controller. Der Hersteller ist "Data-Displays" aus München, das Display ist fÜr die Industrie gedacht. Es hat 640x480 Bildpunkte, und bietet eine brilliante Wiedergabe. Nicht schlecht für sein Alter von mittlerweile 4 Jahren.


Alles mal provisorisch angeschlossen: Der Controller des Displays hat einen Standard-VGA-Eingang, also mit einem Adapterkabel (hier noch roh gelötet ohne irgendwelche Steckerverkleidungen). Die Stromversorgung erfolgt Über den Floppy-Port, das Display braucht 12 Volt. Bei neuzeitlichen Kabeln ist dies das gelbe Kabel, rot ist 5 Volt. Die alten Commodore-Kabel sind noch braun, schwarz und rot. Wie ich mal vor Jahren schmerzhaft an einer Festplatte erfahren musste, ist rot bei diesen alten Kabeln nicht zwangsweise auch 5 Volt, es können auch 12 Volt anliegen!! Im Zweifel also nachmessen! Durch den Blitz nicht zu sehen; Es komt Bild, allerdings läuft es noch durch. Logisch, es muss ja erst einmal eingeeigneter Bildschirm eingestellt werden, das ist bei der Install 3.1 Diskette natürlich nicht der Fall. Also einen alten 1084 zur Hilfe genommen, und AmigaOS 3.1 installiert...


...und Multiscan Productivity ausgewählt. Die richtigen Treiber kopiert, es läuft bereits!


Einen Amiga-Laptop bekomen Sie bei mir, oder bei Obi. Das Rohmaterial für den neuen Deckel des A1200: Aluminiumbleche und- Stangen aus dem Baumarkt.


Das Innenleben des A 1200 steht: Festplatte, Prelude1200, Blizzard 1260 und ein HD-Diskettenlaufwerk ist eingebaut. Das war auch noch so eine Sache: Es stammt nämlich aus einem Mikronik A 1200 Tower! Steht Chinon drauf, sieht aus wie ein normales Laufwerk, aber Pustekuchen! Beim Zusammenbau passte es nicht! Erst schliff irgendwas, kein Problem, das war das SCSI-Kabel unter dem Laufwerk. Die Abhilfe war einfach: Unter dem Originallaufwerk (ebenfalls Chinon) ist en Abdeckblech. Diese wurde eben umgesetzt, Problem behoben. Aber das Gehäuse ließ sich nicht mehr schließen! Das Originallaufwerk ist an der Oberseite 5 mm kürzer als das aus dem Tower! Got sei Dank waren beide Laufwerke sich so ähnlich, dass ich kurzerhand die Oberseite des Gehäuses komplett austauschen konnte. Passt! Läuft! Fein! :-)


Ober- und Unterseite des Deckels sind ausgesägt, ja, ganz normal mit der Laubsäge! Geht prima bei Aluminium! Ebenso di Seitenwände.


Provisorisch fixiert mit Tesafilm...


Provisorisch mal das Innenleben eingepasst, ja, so soll es mal werden...


Und so ist es fest verschraubt. Ich habe die Seitenwände auch verschraubt, sieht man zwar von der Rückseite, dafÜr hält es aber und schützt das empfindliche Innenleben.


In die Abdeckung sind nun auch alle Löcher gesägt, und alles passte auf Anhieb. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert:-)


Ein Ding ist auf den beiden letzten Fotos allerdings geschummelt: Die Scharniere hängen zwar am Geäuse, sind aber noch gar nicht festgemacht. Der Deckel wird auf der Rückseite noch von einer alten Diskettenbox gestützt! :-) So habe ich die Befestigung gel&öst: Scharniere am Gehäse befestigt, und einen kleinen Winkel angebracht. Auf diesem Winkel ist lose ein Metallplättchen geschraubt, welches dann den Deckel abstützt. Im zusammengeklapptem Zustand kann das Plättchen weggeklappt werden, es passt dann alles besser z.B. in einen Koffer.


Das ist das Netzteil. Oder besser wird es mal. Eigentlich sollte es längst fertig ein, leider versagte es nach kurzer Zeit den Dienst, offenbar ist der Netzschalter defekt. Wird noch gemacht, weitere Fotos folgen noch.


Tja, wer dachte, dass am Amiga der Lack ab ist, der sei hier eines besseren belehrt: Das Gehäuse ist nun geschliffen und kann lackiert werden.



...Vorlackiert...


...und dann dreimal "richtig" lackiert.


Fertig! Wir schreiben den 14. Mai 2004. Also ein knapper Monat Bauzeit. Jetzt kommt die Software-Installation. AmigaOS 3.9, Treibr fÜr Soundkarte, AHI, ANR 3.1 und der übliche Schnickschnack halt.




Zwei Bilder vom Rechner im zusammengeklappten Zustand.


Der große Tag: 15.05.2004, AmigaOS 4 Präsentation in Essen. Diesen bedeutenden Tag hatten wir für die persönliche Übergabe vereinbart. Und das ist "Psyria", alias Dennis Lohr, bekannter Musiker und Amiga-Fan. Unbedingt mal seine Homepage, www.psyria.de besuchen!
Ein erfolreicher Tag! Der Amiga hat sich auch in stundenlangem Dauerbetrieb (mit dem Originalnetzteil von Commodore) bestens bewährt. Ein externes SCSI-CD-Romlaufwerk wechselte ebenfalls noch den Besitzer.










Und der krönende Abschluss des Tages: Petro Tyschtschenko höchstpersönlich signiert den Laptop! Damit ist dieser Laptop sozusagen gesegnet und offiziell gewidmet:-) Möge diesem Rechner noch ein langes, sinnerfülltes Leben bevorstehen! Viel Spaß und erfolgreiche Kompositionen damit, Dennis! Und vielen Dank für die CD!

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